Förderverein Burg Grimburg
 

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 Ansprache des 1. Vorsitzenden Dittmar Lauer
 aus Anlaß des 20jährigen Bestehens im Jahre  
 1998  im Bürgerhaus in Grimburg:



Wir werden heute weniger auf die Geschichte unserer Grimburg eingehen, so reizvoll das auch wäre, sondern wollen diese Gelegenheit des Beisammenseins vorrangig dazu nutzen, allen zu danken, die in irgendeiner Art und Weise zur Wiederentdeckung und zum Wiederaufbau der ehemaligen kurfürstlichen Landesburg beigetragen haben.
Und wenn ich als der derzeitige Vorsitzende mit dem Danken bei meinem Vorgänger Edmund Schömer beginne, so nicht deshalb, um unseren Verein und seinen Gründungsvorsitzenden in den Vordergrund zu stellen, sondern weil Edmund Schömer schon lange vor Bestehen dieses Fördervereins mit vielen fundierten Fachbeiträgen in den verschiedensten Presseorganen auf die Grimburg, deren historische Bedeutung für die Hochwaldregion und die Dringlichkeit einer umfassenden Sicherung und Restaurierung in der ihm eigenen Hartnäckigkeit hingewiesen hat. Er hat sozusagen den geschichtlichen Boden vorbereitet, bearbeitet und gedüngt, in dem der Förderverein in den vergangenen zwanzig Jahren sein breites Wurzelwerk sicher und fest ausbreiten konnte. Edmund Schömer hat sich in der Tat in besonderer Weise um die Grimburg, den Förderverein und seine Zielsetzungen verdient gemacht und wir haben ihn zu Recht zu unserem Ehrenvorsitzenden erkoren.
Mit Diethelm Prümm hat Edmund Schömer schon früh einen heimatkundlichen Mitstreiter gefunden. Auch ihm gilt unser besonderer Dank, den wir in Antragung der Ehrenmitgliedschaft deutlich gemacht haben. Es kommt nicht von ungefähr, daß Diethelm Prümm mit einem größeren genealogischen Beitrag über die Amtmänner, die Burggrafen und die Burgmannen der Grimburg in dem von Edmund Schömer verfaßten Geschichtswerk über Burg und Amt Grimburg vertreten ist. Mit diesem Buch haben Edmund Schömer und sein Mitautor eine umfangreiche und ergiebige Fundgrube chronologischer Daten zur Geschichte der Grimburg geschaffen, ein Standardwerk, das noch lange nachwirken wird. Die Herausgabe dieses Werkes war gewiß ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.
Bevor der Förderverein Burg Grimburg im Dezember des Jahres 1978 gegründet werden konnte, mußten zahlreiche und manchmal verschlungene Wege gesucht und gegangen werden. Schon im Jahre 1971 waren Besprechungen angesetzt mit dem Ziel, die Ruine Grimburg in die Untersuchungen des drei Jahre zuvor ins Leben gerufenen Erholungsvereins zur infrastrukturellen Erschließung des Hochwaldes als Naherholungs- und Fremdenverkehrsgebiet mit einzuschließen. Der damalige Bürgermeister Oskar Becker wandte sich an die staatliche Denkmalpflege und fand die Unterstützung des Landeskonservators Prof. Dr. Bornheim gen. Schilling. Dazu kam, daß sich Ortsbürgermeister Alois Lauer mit ganzer Kraft und geradezu leidenschaftlich für das Burgprojekt einsetzte und seinen Gemeinderat dazu gewinnen konnte, das sich in privatem Besitz befindliche Burggelände aufzukaufen.
Mit dem Entfernen des starken Baum- und Sträucherbewuchses startete man im Laufe des Jahres 1977, nachdem das Landesamt für Staatliche Denkmalpflege eine Sicherung der Grimburg für besonders wertvoll eingestuft und auch die Möglichkeit einer finanziellen Förderung angedeutet hatte. Im Oktober des darauffolgenden Jahres freute man sich anläßlich einer Besichtigung der bereits durchgeführten Maßnahmen, an der neben Bürgermeister Oskar Becker, Ortsbürgermeister Alois Weber auch der Direktor des Landesmuseums in Trier, Dr. Heinz Cüppers, auch Heimatforscher Edmund Schömer und andere Persönlichkeiten teilnahmen, über den enormen Fortschritt der Arbeiten. Dr. Cüppers regte an, in einem zweiten Bauabschnitt die Einrüstung des Turmes und die Freilegung der Außenwände in Angriff zu nehmen und setzte sich schon damals für die Überdachung einiger Räume und der Türme ein.
Möglich waren die zu diesem Zeitpunkt, also noch vor der Vereinsgründung, durchgeführten Freilegungs- und Sicherungsarbeiten geworden durch die tatkräftige Unterstützung durch die Arbeitsämter Trier und Hermeskeil, die auch in den folgenden Jahren dem Projekt immer aufgeschlossen gegenüberstanden. Nur mit ihrer Hilfe konnte auch letztendlich der Wiederaufbau der Grimburg realisiert werden.
Am 18. Dezember 1978 fand dann die Gründungsversammlung des Fördervereins Burg Grimburg statt. Bürgermeister Oskar Becker hatte dazu in das Gasthaus Jakobs-Weber, die heutige Burgschänke, eingeladen. Über die Zusammensetzung des ersten Vorstandes gab es kaum Diskussionen. Die zehn anwesenden Gründungsmitglieder Jakob Becker, Oskar Becker, Felix Hares, Adolf Heib, Alois Lauer, Klaus Lorscheider, Herbert Müller, Diethelm Prümm, Edmund Schömer und Martin Reget wählten Edmund Schömer zum 1. Vorsitzenden und den Ortsbürgermeister Alois Lauer zu seinem Stellvertreter. Die Schriftführung übernahm Martin Reget, die Kassengeschäfte Bürgermeister Oskar Becker, Beisitzer waren Adolf Heib, Klaus Lorscheider und Diethelm Prümm.
Diesen Männern der ersten Stunde, den Gründungsmitgliedern und dem Gründungsvorstand sei von Herzen gedankt für ihr Engagement.
Die Ziele des neugegründeten Fördervereins sind in der Satzung festgeschrieben: Die Förderung der Erhaltung, Sicherung und Freistellung der Ruine Grimburg sowie das Sammeln von Schriftgut über Burg und Amt Grimburg und dieses der Öffentlichkeit zugänglich zu machen...
Nun, diese Ziele sind im Laufe der vergangenen 20 Jahre nicht nur erreicht, sondern teilweise weit übertroffen worden. Denn nur von Sicherung und Freistellung war explizit die Rede, an einen Wiederaufbau wagte noch niemand zu denken. Und daß schon sechs Jahre nach Vereinsgründung Edmund Schömers Buch über Amt und Burg Grimburg erscheinen konnte, stellte eine heimatkundliche Leistung besonderer Art dar.
Wenn wir heute, nach 20 Jahren, das allmähliche Wachsen der ehemaligen kurfürstlichen Landesburg Revue passieren lassen, dann ist der kontinuierliche Wiederaufbau eine schon erstaunliche Leistung, zu der viele Persönlichkeiten und engagierte Vorstands- und Vereinsmitglieder beigetragen haben.
Zu danken ist hier an erster Stelle Bürgermeister Oskar Becker und Ortsbürgermeister Alois Lauer und ihren Nachfolgern Bürgermeister Winfried Sander und Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber und den Damen und Herren in Verbandsgemeinde- und Ortsgemeinderat, die mit ihren positiven Entscheidungen das Burgprojekt ja erst ermöglichten.
Gleichermaßen zu Dank verpflichtet sind wir dem Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Dr. Richard Groß, dem Kreistag und dem Heimat- und Kulturausschuß für die nicht unerhebliche finanzielle Hilfe trotz schmaler Kassen.
Der Denkmalpflege danken wir für die grundsätzliche ideelle, aber auch kräftige finanzielle Unterstützung, die sie uns von Anfang an gewährt hat.
Einen besonderen Dank möchten wir dem Landesmuseum in Trier abstatten, vor allem seinem ehemaligen Direktor Dr. Heinz Cüppers, einem hervorragenden Mitstreiter beim Wiederaufbau der Grimburg. Und es freut mich, daß auch sein Nachfolger Dr. Kuhnen dem Burgprojekt und dem, was in den letzten 20 Jahren geschaffen werden konnte, positiv gegenübersteht und bei eventuellen weiteren Maßnahmen, die wir ja noch im Hinterkopf haben, seine fachkundige Hilfe zugesagt hat.
Den bereits mehrfach ausgesprochenen Dank an das Arbeitsamt möchte ich gerne wiederholen, denn nur mit dessen Hilfe konnte die materielle und personelle Grundlage für die Burgbaumaßnahme geschaffen werden.
Nicht vergessen bei unserem Dankeschön dürfen wir unsere Sponsoren, deren kleine und größere Spenden oft sehr hilfreich sind.
Mit besonderer Herzlichkeit aber möchte ich allen Vorstandskollegen danken, die den Verein bisher geleitet und begleitet haben. Ohne deren selbstlosen und nie ermüdenden Einsatz wären die gesteckten Ziele wohl nie erreicht worden. Dem heutigen Vorstand wünsche ich weiterhin die notwendige Ausdauer und auch Nachsicht mit dem oft ungeduldigen Vorsitzenden, wenn es neue Aufgaben anzugehen gilt. Eine der neuen Aufgaben wird die gemeinsam mit der Ortsgemeinde geplante Einrichtung eines Burg- und Hexenmuseums im Ort Grimburg sein. Ich hoffe, daß wir, Ortsbürgermeister und Vorsitzender, Ihnen spätestens beim 25jährigen Vereinsjubiläum diese neue Einrichtung präsentieren können.